Das Skippertraining wurde wieder an das Ende der Saison gelegt. Durch eine Umplanung unseres Vercharterers in Heiligenhafen wurde aus einem „Rund Fehmarn-Törn“ ein Überführungstörn. Dieses hatte den enormen Kostenvorteil, dass uns nichts berechnet wurde. Kurzfristig mussten von den ehemals sechs Teilnehmern drei absagen, so dass der Törn mit drei motivierten Seglern startete.
Drei Segler, drei Kabinen …. Ideal.
Teile der Crew: Hartmut, Sven (v.r.)


Tag 3 – 31.10.2009: Maasholm-Laboe
Nach gutem Frühstück mit Brötchen und leckeren Belägen, Ablegen gegen 10:00 Uhr. Jenseits der Schleimündung Segel setzen bei Windstärke 4-5 aus Süd-Süd-Ost (kleine Fock und Reff 1). Also Hoch-am-Wind-Kurse gegen Wind und Welle. Schönes Segeln mit bis 7 Kn Speed over Ground. Boatspeed kennen wir nicht, die Anzeige ist ausgefallen wie auch gelegentlich der GPS-Kartenplotter. Gelegentliches Power-Reset bringt wieder Werte. Gegen 14:30 Uhr entscheiden wir uns den ursprünglichen Plan „Wir segeln nach Heiligenhafen“ zu verwerfen. Wir haben unter diesen Segelbedingungen zu viel Abdrift. Neue Ansteuerung: Anfahrt nach Laboe. Auch hier kein Hafenmeister, keine Bunkermöglichkeit und die Sanitärbereiche sind verschlossen. Essen und großzügiger Verzehr guter Getränke dann eben an Bord.
Erkenntnis des Tages: Wer im Herbst zu spät kommt, dem bleibt nur die Bordküche.
Seglerische Erkenntnis des Tages: Mit einem bauchigen Reff 1-Segel kann man nicht Hoch-am-Wind segeln.
Achtung Riff vor Laboe
Tag 4 – 1.11.2009 (bedeckt/starke Brise): Fahrt nach Heiligenhafen
Der schöne Sonntagmorgen beginnt mit frühem Aufstehen, gutem Frühstück aus der Kühlkiste und einem Wandermarsch zum örtlichen Auto-Sprit-Dealer: 25 Liter Diesel bunkern mal anders. Gegen 9:30 Uhr nichts wie raus, zur letzten Etappe. Da der Wind weiterhin jetzt mit Stärke 5-6 uns entgegen kommt, beschließen wir zu Motoren. Gegen die mittlerweile gute Welle wird auch das zu einem kleinen Ritt. Hartmut am Steuerrad und Ausguck, Sven Kommando und Navigation, Gunnar Kombüse zur leiblichen Stärkung. Es ist schon interessant bei guter Welle und Krängung auf zwei Flammen Spaghetti und Soße zu kochen. Zwischendurch gab es „Heiße Tasse“, die sind ideal bei diesen Temperaturen. Gegen 15:30 Uhr Einlaufen in Heiligenhafen. Saubermachen, Deck schrubben, Segel falten und Bootsabnahme ohne Probleme aber mit dem Hinweis „Nanu, warum ist denn das hier alles so sauber, die geht doch sowieso in die Werft“. Für 2010 sind wir eingeladen, eine X-Yacht zurück nach Flensburg zu überführen . . . wenn ich bis dahin wieder aufgetaut bin :-) .
Nach kurzer Verabschiedung haben wir uns dann wieder aufgeteilt in Richtung Bahn oder Autoservice.
Erkenntnis des Tages: Mit der Endreinigung, da fragen wir das nächste Mal vorher nach.
Seglerische Erkenntnis des Tages: Unter Deck mit zwei Töpfen zu hantieren ist auch nicht einfach.
Hart am Wind
Epilog
Max ist wieder wohlbehalten in seinem Heimathafen und wir haben ein paar Tage abwechslungsreiches und ziemlich kaltes Segeln hinter uns. Ja, an machen Stellen war es schon herausfordernd aber das gehört sich ja auch so für ein Skippertraining.
Und an dieser Stelle ein großes Lob / Respekt an Hartmut, der in erster Linie Jollen kannte und hier die Feuerprobe der neuen Aufgaben hervorragend bestanden hat.
Ein SailCom-Törnbericht von Gunnar Frankenberg